Montag, 6. Juli 2015
Kapitel XI - Arielle
Es war einmal ein Lager, das sich aufmachte, um die sagenumwobene Nordsee zu erkunden.
Sie hatten von der wunderschönen Meerjungfrau Arielle gehört und wollten sich von ihrer Echtheit überzeugen. So liefen sie zum Strand, mit der Erwartung, sie dort auf einem Stein sitzen zu sehen. Jeder wollte als Erster am Meer sein und ein Wettlauf begann. Doch wie, als läge ein Zauber über ihnen, bewegten sie sich alle plötzlich nur noch in Zeitlupe und als sie ankamen, war nirgends Wasser zu sehen. Verwundert betrachteten sie das weite Watt vor ihnen und so mussten sie einen anderen Plan aufstellen, um die schöne Meerjungfrau zu finden.
Sie teilten sich in zwei Gruppen auf. Die eine suchte sich einen Kutter und einen netten Kapitän, der die Gruppe raus aufs Meer fuhr. Doch sie fanden nur Robben, die sich auf den Sandbänken sonnten und auch im Fischernetz tummelten sich nur ein paar kleine Freunde von Arielle.
Die zweite Gruppe blieb am Strand, um aufzupassen, ob Arielle nicht vielleicht mit der Flut an den Strand geschwemmt würde und suchte danach noch am Hafen zwischen den Schiffen nach ihr. Sie fanden aber nur einen fröhlichen Musiker und so zertanzten sie sich ihre Schuhe, bis die erste Gruppe wieder in den Hafen einfuhr.
Damit auch kein Fels vergessen wurde, tauschten die beiden Gruppen ihr Suchgebiet, doch Arielle wurde nicht gesichtet. Sandig und mit ein bisschen Sonne im Gesicht fuhren sie wieder zurück in ihren Wald, wo sie müde von der Seeluft in ihre Bettchen fielen.
Die Nachtwache jedoch musste besonders wachsam sein, und wurde von einem seltsamen Überfall überrascht. Leiter verwandelten sich in Überfäller, Überfäller in Leiter, doch die Fahne blieb auch in dieser Nacht an ihrem Platz.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.